Erfassung der körperlichen Aktivität, der Eigenschaften und des Benutzerverhaltens der Besucher/innen des Sport- und Bewegungsprogramms von feelok aufgrund der Datengrundlage der Periode August 2006 - August 2008
Im Folgenden werden die wichtigsten Informationen des Berichtes zusammenfassend dargestellt:
Der Bewegungs- und Sporttest von feelok läuft seit dem 30. August 2006 unter der Adresse
und sammelt seit damals Daten über das Benutzerverhalten wie auch über die Benutzereigenschaften in Bezug auf bewegungs- und sportrelevante Themen.
Aufgrund der gesammelten Daten wurden 9 Fragestellungen beantwortet, die auf S.25 aufgelistet sind. Im Ergebnisteil werden für jede Fragestellung die Resultate dargestellt und in einem separaten Abschnitt kommentiert. In diesem letzten Kapitel werden deswegen nicht alle Fragestellungen erneut kommentiert, sondern nur 4 Themen ausgewählt, die von besonderem Interesse sind.
Methodologische Aspekte
Eine erste zentrale Methode besteht in der systematischen Analyse der Prozesse, die zur Erreichung einer bestimmten Zielgruppe führen. Eine solche Analyse ist sicher aufwendig, jedoch auch von zentraler Bedeutung, um die Frage zu beantworten, wer mit einer Intervention und Evaluation erreicht wird und inwiefern die erfassten Daten verallgemeinerbar sind. Diese Studie liefert eine mögliche Prozedur einer solchen Analyse im Webbereich (siehe die Abb. 14 auf S.28). Dadurch wird klar, dass die erhobenen Daten sehr wahrscheinlich für alle Besucher/innen des Bewegungs- und Sportprogramms repräsentativ sind, wenn dagegen offen bleibt, ob die Befunde für alle Besucher/innen von feelok verallgemeinerbar sind. Ohne die Analyse der Verwendung von feelok, wäre es praktisch unmöglich über diesen Aspekt Aussagen zu formulieren.
Eine zweite wichtige Methode besteht darin, bewährte Instrumente oder Items repräsentativer Studien im Untersuchungsdesign zu integrieren, was ein Vergleich der eigenen Befunde mit anderen wissenschaftlich erhobenen Daten ermöglicht. Erst dann kann man Hypothesen bilden, ob man mit der eigenen Intervention eine standardisierte Zielgruppe oder eine Subkultur erreicht bzw. kann man eventuell Aussagen über die Datenqualität formulieren.
Beide Methoden, nämlich die systematische Analyse und der Vergleich mit anderen Studien, sollten Begleiterscheinungen jeder Intervention und Evaluation sein. Aufgrund dieser Informationen werden die Prozesse der Intervention verstanden und die Abläufe können somit optimiert werden. Wenn zum Beispiel klar wird, dass die Intervention nicht die gewünschte Zielgruppe anvisiert oder wenn die repräsentativen Daten deutlich machen, dass sich die eigentliche Zielgruppe geändert hat, können die Interventionsabläufe neu gestaltet bzw. der geänderten Realität angepasst werden. Das setzt jedoch fundiertes Wissen voraus, das nur solide methodologische Vorgehensweisen gewährleisten können.
Das Profil der feelok-Besucher/innen
Verschiedene Studien, die wir im Rahmen von feelok durchgeführt haben und unter www.feel-ok.ch/info.htm heruntergeladen werden können, bestätigen die Ergebnisse des Bewegungstests:
Die Rolle der Sportvereine in der Aufrechterhaltung und Förderung der körperlichen Aktivität
Es wäre unangemessen aufgrund der Daten des Bewegungs- und Sporttests von feelok kausale Schlussfolgerungen ziehen zu wollen. Trotzdem sind die Ergebnisse der Abb. 27 auf S.54 besonders interessant und auffällig: dass deutlich mehr Aktive als Ungenügend Aktive in einem Sportverein Mitglieder sind, mag noch nicht besonders überraschend sein. Dass jedoch fast 1/3 der ungenügend Aktiven noch nie in einem Sportverein waren (gegen 9.5% der Aktiven), ist eine interessante Erkenntnis. Falls zwischen Sportvereinen und Ausmass der körperlichen Aktivität eine kausale Beziehung vom ersten zum zweiten besteht, wäre es naheliegend, dass die Förderung der Bekanntmachung und Verwendung der Sportvereine im Kinderalter eine effektive Massnahme für die Förderung der körperlichen Aktivität im Jugendalter wäre.
In dieser Richtung deuten auch die Ergebnisse der logitudinalen Studie «Swiss Household Panel 1999-2006», die zu dieser Schlussfolgerung kommen (mehr Informationen auf S.33 ):
«In a multivariate model adjusting for age, household income, nationality, linguistic region, daily Internet use and daily reading, non-membership in a sport club was the strongest predictor for "no sport", but also for being inactive. In an analogous model looking at changes in behavior, leaving a sport club as well as staying outside a sport club were the strongest predictors of becoming "no sport". Effects for becoming inactive were similar, though smaller (S.1)».
Die Zielgruppe des Bewegungs- und Sportprogramms: Standardbevölkerung vs. Subkultur
Ein Vergleich der Befunde des Bewegungstests mit den Ergebnissen anderer Studie ermöglicht die Schlussfolgerung, dass das Bewegungs- und Sportprogramm von feelok weitgehend eine Standardjugendbevölkerung und nicht spezifische Subkulturen anspricht. Zwar gibt es Unterschiede mit den repräsentativen Daten, die aufgrund der unterschiedlichen Methodologie und teilweise anvisierter Zielgruppe unvermeidbar sind, diese Unterschiede sind jedoch relativ klein.
Diese Ergebnisse können sowohl als Vor- wie auch als Nachteil interpretiert werden.
Abschliessende Anmerkung
Mit feelok streben wir seit 10 Jahren an, eine wissenschaftlich basierte Intervention anzubieten. Dazu gehört nicht nur nach dem besten Willen und vorhandenen Kenntnissen Instrumente zu entwickeln, die die Jugendlichen schätzen und für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit nützlich sind, sondern auch sie zu evaluieren und zu überprüfen, um daraus mehr Informationen über die erreichte Zielgruppe zu erhalten, und um diese Tools zu optimieren. Nach dieser Philosophie wurde der Bewegungs- und Sporttest entwickelt und der vorliegende Bericht ist ein Beweis dafür.
Diese Arbeit konnte nur mit der Unterstützung des Bundesamts für Sport, der eidgenössischen Hochschule für Sports Magglingen, des Ressort Bewegung und Gesundheit und Jugend+Sport einerseits und der Universität Zürich bzw. der Abteilung Gesundheitsforschung und Betriebliches Gesundheitsmanagement des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin anderseits realisiert werden. Für jede Unterstützung möchte ich mich bei den involvierten Personen bedanken.
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feel-ok.ch ist ein Angebot der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX, das Informationen für Jugendliche und didaktische Instrumente u.a. für Lehrpersonen, Schulsozialarbeiter*innen und Fachpersonen der Jugendarbeit zu Gesundheitsthemen enthält.
20 Kantone, Gesundheitsförderung Schweiz, das BAG und Stiftungen unterstützen feel-ok.ch.
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